Unsere Pflegestellen

Konzept der Weiterbildung zur qualifizierten Pflegekraft

Ziel der Weiterbildung zur qualifizierten Pflegekraft der SCHNELLEN HILFE ist es, neben der in der Regel vorhandenen beruflichen Qualifikation im pädagogischen und therapeutischen Bereich die Fähigkeiten zu schulen und auszubilden, die spezifisch für die Arbeit im Pflegefamilienbereich gefordert werden.


Erziehung und sozialtherapeutisches Wirken ist im Wesentlichen Beziehungsarbeit.
Das heißt, die eigene Person, die subjektiven Gefühle und Empfindungen, das eigene private Lebensumfeld werden selber zum pädagogischen, diagnostischen und therapeutischen Instrument. Die Begegnungen im Lebensalltag werden genutzt und eingesetzt, um Veränderungen und Entwicklungen beim Kind oder Jugendlichen zu ermöglichen.


Dieses setzt neben einer gefestigten Persönlichkeit besonders auch die Bereitschaft zu eigener Veränderung und Entwicklung voraus, sich selber ständig zu be- und hinterfragen. Es braucht den Mut, sich in der Privatsphäre ein Stück weit vor anderen zu öffnen, sich seiner Strukturen und Eigenarten bewusst zu werden und diese zu durchleuchten und zu reflektieren.


Reflexion geschieht immer auf der Basis von Hypothesen und Theorien, die die seelischen und sozialen Phänomene zu beschreiben, verstehen und erklären versuchen. Die Weiterbildung der SCHNELLEN HILFE nutzt dabei Elemente der Gruppendynamik, der Psychoanalyse, der Gestalttherapie, des Psychodramas, der humanistischen Psychologie, Soziologie sowie der anthroposophischen Menschenkunde für die diagnostische Kompetenz.

Die verschiedenen Theorieansätze dienen dazu, in der konkreten pädagogischen Arbeit Ansätze zu entwickeln, die Phänomene in der biographischen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen und der Interaktionen im Zusammenleben besser zu verstehen.

Auf der Grundlage der diagnostischen Kompetenz üben die Teilnehmer der Weiterbildung für jeweilige konkrete soziale Situationen methodisch zielgerichtete Interventionen ein, um in pädagogisch wichtigen Situationen zielgerichtet intervenieren zu können.

Dazu machen sich die qualifizierten Pflegekräfte mit den notwendigen menschenkundlichen und soziologischen Theorien vertraut.

zum Seitenanfang


Durch kontinuierliche Praxisbegleitung, Praxisplanung und Praxisreflexion lernen die qualifizierten Pflegekräfte, ihr Diagnose- und Interventionsverhalten zu überprüfen und auszuwerten. Sie setzen sich auseinander mit eigenen und fremden Werten, mit den Handlungsmodellen der beruflichen Praxis, den Zielen menschlicher und gesellschaftlicher Veränderung.

Die Weiterbildung zur qualifizierten Pflegekraft beinhaltet nicht nur methodenspezifisches Lernen und die Vermittlung von Theoriekenntnis, sondern ist gleichzeitig und schwerpunktmäßig als ein auf die Rolle der qualifizierten Pflegekraft zentrierter Selbsterfahrungsprozess angelegt. Die Verknüpfung von berufsrollenzentrierter Selbsterfahrung und methodisch reflektiertem Gestalten der neuen Berufsrolle als qualifizierten Pflegekraft gehört zu unserem spezifischen Konzept der Weiterbildung.
Der gemeinsame Lernprozess wird bearbeitet durch Problemanalysen, Verhaltensfeedback, Reflexion des Gruppenprozesses, Rollenspielübungen und Wissensvermittlung durch Kurzreferate und Literaturarbeit. Problemanalysen schwieriger Situationen oder Fälle aus dem Arbeitsalltag der Teilnehmer und personenzentrierte Reflexionen haben dabei Vorrang.

Die Weiterbildung erstreckt sich über einen Zeitraum von ca. sieben Monaten. Darin sind enthalten Intensiveinheiten als Wochenendblöcke und Einheiten als Abendveranstaltungen in vierzehntägigem Abstand. Einheiten zur Literaturarbeit finden in Untergruppen zu offenen Terminen statt.

Die Einzelarbeit wie Lerntagebuch und Literaturstudium ist integraler Bestandteil der Weiterbildung.


Ein weiteres Ziel des Weiterbildungskurses ist es, die Gruppe der Teilnehmer zu befähigen, nach Beendigung des Kurses eine kontinuierliche Arbeit an Fragen der Fachpflege, an aktuellen Problemen im Zusammenhang mit der Betreuungsarbeit, in der persönlichen Qualifizierung selbständig und eigenverantwortlich zu installieren und sich nach Bedarf Referenten, Supervisoren oder Fachleute zu bestimmten Fragen einzuladen. Die Kursleiter stehen hierzu beratend zur Verfügung.

Die Weiterbildung wird berufsbegleitend durchgeführt und umfasst

80 Unterrichtsstunden in Kursabschnitten
70 Stunden Lerntagebuch (pro Tag ½ Std Wochen je 5 Tage)
10 Std Theoriearbeit in der Studiengruppe


Weitere Ausbildungselemente sind das selbständige Erstellen eines Prozess- und Entwicklungsberichtes aus der Betreuung eines Kindes oder Jugendlichen, die Teilnahme an Einzel- oder Gruppen-supervisionen mit 10 Sitzungen.
Versäumte Kurseinheiten können nach Absprache im folgenden Kurs nachgeholt werden. Ein Ausgleich durch Einzelsupervision ist zum Teil möglich.

zum Seitenanfang

Didaktische Elemente, Organisationsformen, Lehrmethoden

Prozessdiagnosen und Verhaltenstraining

Arbeit in Gruppen

Simulation von Praxissituationen.

Lerntagebuch

Wechselnde Lernpartnerschaften

Kontinuierliche Feedbackprozesse

Literaturstudium nach Literaturliste

Fallbesprechungen in der Gruppe.

Anfertigung von Falldiagnosen und Auswertungen

Supervision.

Qualifikationsnachweise

Schriftliche Auswertung der Betreuungsprozesse

Teilnahme am Abschlusskolloquium

Ein qualifiziertes Teilnahmezertifikat wird ausgestellt.

Der Weiterbildungskurs kostet 2000,-€. Er ist für die qualifizierten Pflegekräfte der SCHNELLEN HILFE kostenlos. Die qualifizierten Pflegekräfte verpflichten sich dafür, in einem Zeitraum von zwei Jahren nicht für andere Institutionen oder Einrichtungen im Bereich der Fachpflege zu arbeiten. Die Aufnahme eines Jugendlichen während der Weiterbildung ist möglich und wünschenswert.

Die Weiterbildung wird von den Kursleitern und zu bestimmten Themenbereichen geladenen Referenten durchgeführt.

zum Terminplan des Seminars
zum Seitenanfang